Zittauer Reden 2009

20 Jahre Friedliche Revolution Oberlausitz

PROF. DR. JENS REICH geboren 1939 in Göttingen, seit 1992 Gruppenleiter „Bioinformatik“ am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch, 1998-2004 Professor für Bioinformatik an der medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin (Charité), 1989/90 Mitbegründer der Bürgerbewegung „Neues Forum“, 1994 Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten, seit 2001 Mitglied des Nationalen Ethikrates.

FREYA KLIER 1950 in Dresden geboren; 1953 Kinderheim, im Zusammenhang mit der Verhaftung des Vaters; 1968 Abitur; Republikfluchtversuch (Urteil:16 Monate Haft); vorzeitige Entlassung, danach Arbeit als Postangestellte,Kellnerin, Disponentin im Dresdner Puppenspieltheater; 1970 bis 1975 Schauspielstudium an der Theaterhochschule Leipzig und im Staatstheater Dresden; 1978 bis 1982 Regiestudium am Institut für Schauspielregie Berlin; während dieser Zeit Inszenierungen in Halle, Bautzen, Berlin; 1980 Mitbegründerin der DDR-Friedensbewegung; 1982 Regisseurin am Theater Schwedt; 1984 DDR-Regiepreis für Uraufführung von Plenzdorfs „Legende vom Glück ohne Ende“ Freischaffende Regisseurin: 1984 – Deutsches Theater Berlin (Fugard) 1985 – Schauspielschule Berlin; danach Berufsverbot, 1985 Gemeinsame Auftritte mit Stephan Krawczyk in evangelischen Kirchen der DDR; 1986 Beginn der Arbeit an einem Buch über „Jugend und Erziehungswesen in der DDR“; zunehmende Verfolgung durch staatliche Stellen; 1988 Verhaftung, Beschlagnahme der Manuskripte und unfreiwillige Ausbürgerung – seitdem als freischaffende Autorin und Dokumentarfilmerin in West-Berlin lebend; Verdienstorden des Landes Berlin; 2001 Mitinitiatorin des Symposiums „Blinde Flecken der Geschichte“ in Berlin; Mitglied des P.E.N. Zentrum Deutschsprachiger Autoren im Ausland; 2006 Lesungen/Vorträge/ Filmvorführungen in Deutschland und Ungarn; 2007 Sächsische Verfassungsmedaille für besonderes demokratisches Engagement in Schulen, in Literatur und Kunst; 2009 wird Freya Klier die Auszeichnung „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ verliehen

STEPHAN KRAWCZYK wird Silvester 1955 in Weida/ Thüringen geboren. Nach Abitur und dem Studium der Konzertgitarre an der Franz-Liszt-Hochschule in Weimar ist er seit 1980 freiberuflicher Sänger. 1981 gewinnt er den Nationalen Chansonwettbewerb der DDR, zieht 1984 nach Berlin, Hauptstadt. Im selben Jahr beginnt er zu schreiben, im Jahr darauf wird ein Berufsverbot über ihn verhängt. Er tritt gemeinsam mit Freya Klier in Kirchen auf, wird zur Symbolfigur der DDR-Bürgerbewegung. Am 17.1.1988 verhaftet der Stasi den oppositionellen Künstler und schiebt ihn 15 Tage später in den Westen ab. Im selben Jahr, nun in Westberlin, gründet Krawczyk die Bürgerinitiative „FCKW Stop! Jeder Tag zählt“. Konzerttourneen führen ihn durch den deutschsprachigen westeuropäischen Raum, nach Nordamerika, Frankreich, Spanien und Italien. Er schreibt das Buch „SCHÖNE WUNDE WELT“, das im Jahr der Wiedervereinigung veröffentlicht wird. 1991 entsteht die Erzählung „Mein Vater“, für die Krawczyk 1992 die Bettina-von-Arnim-Literaturpreis erhält. Im selben Jahr fährt er in das Bürgerkriegsland Somalia. Neben fortwährender Konzerttätigkeit schreibt er an seinem ersten Roman „Das irdische Kind.“ Das Buch erscheint 1996. Seitdem diverse Veröffentlichungen auf musikalischem und literarischem Gebiet, Reisen, Tourneen, seit 2003 auch als Kabarettist.